"Löwen" dienen seit dem Jahr 1999 in Oberkirch

Lions Club Oberkirch wurde im Jahr 1999 gegründet / Aus der einstigen Herrenrunde wurde eine gemischte Vereinigung

Der Lions Club Oberkirch-Schauenburg feiert im Jahr 2019 seinen 20. Geburtstag. Die Gelegenheit, um zurückzuschauen, wie sich der Club in Oberkirch gegründet und entwickelt hat.

Den genauen Zeitpunkt der Gründung und damit das Alters der Oberkircher Lions auszumachen, ist gar nicht so einfach. Es gab nämlich zwei Gründungsfeiern, eine im Mai 1999, welche den Beginn der Vorbereitungsphase einläutete, und dann im November die »Charterfeier «, die offizielle Geburtsstunde des Lions Clubs Oberkirch-Schauenburg. Sie wurde in glühender Jugendlichkeit als »Tropical Night« mit fetziger Musik und einem Tischfeuerwerk im damaligen Vereinslokal, dem Saal der »Oberen Linde«, begangen.

Zugegen waren neben lokaler Prominenz und den 22 Gründungsmitgliedern auch der damalige Distrikt Governor der südwestdeutschen Lions, Alfred Zschockelt. Er überreichte dem Gründungspräsidenten Johannes Huber, Augenarzt in Oberkirch, die Gründungsurkunde, die, wie die Acher-Rench-Zeitung damals schrieb, den »weißen Fleck« auf der Lions-Landkarte in Oberkirch entfernte.

22 junge Dynamiker
Von nun an konnten die Lions in Oberkirch dem internationalen Motto der Bewegung »We serve« (»Wir dienen«) folgen und Gutes tun, zugleich aber das gesellschaftliche Leben der Stadt bereichern. Aus den 22 Mitgliedern sind 38 geworden; die damals jungen Dynamiker, die den Oberkircher Club ins Leben riefen, sind mittlerweile »Alte Herren«, die aber ihrerseits jüngere Semester nach sich zogen. »Die Mischung stimmt« – das wird man spätestens bei dem für Oktober geplanten Familientag zum 20-jährigen Bestehen an der Anzahl der teilnehmenden Kinder feststellen können, die gewissermaßen kontinuierlich nachwuchsen. Einen Unterschied zur Gründungsphase vor 20 Jahren gibt es durchaus. Aus der ursprünglichen »Herrenvereinigung« ist längst ein gemischter Club geworden, bei dem Frauen ebenso willkommen sind. Aktuell ist Liane Karden-Krauß Präsidentin des Oberkircher Clubs. Sie ist die vierte Frau im Präsidentengewand.

Doch in der Gründungsphase war die Frauenfrage heftig umstritten, nicht nur in Oberkirch, sondern in der ganzen Bewegung. Zu den Eigenarten des Clublebens gehört auch, dass es jedes Jahr einen Wechsel an der Spitze gibt. Davon verspricht man sich immer wieder frischen Wind in der Programmgestaltung. Im Juli wird also der bereits gewählte Präsident Hansjörg Schnurr das Zepter von Liane Karden-Krauß übernehmen und für ein Jahr seine Programmakzente setzen.

Activities zeichnen Clubleben aus
Johannes Huber erinnert sich noch gut an die Gründungsphase des Clubs, »eigentlich eine spontane Idee«, denn eine Handvoll aktiver Männer hatten den Gedanken, einen Service-Club zu gründen, nicht zuletzt auch, »um einen Treffpunkt für Gleichgesinnte zu schaffen«. Hilfreich dabei war die Erfahrung einiger Oberkircher mit dem Service-Club »Round Table«, doch diese Vereinigung hatte eine Altersgrenze bei 40 Jahren. Also schaute man sich um und entdeckte die Lions Clubs, die es in Offenburg, Achern oder Bühl gab. Weltweit verbindet die 1917 in den USA gegründete Bewegung rund 1,5 Millionen Menschen.

Große Hilfe erhielten die jungen Lions-Kandidaten von dem ehemaligen Governor Bruno Geppert aus Bühl, der die Aspiranten mit der Lions-Bewegung vertraut machte und dafür sorgte, dass sich die Gründungsphase verkürzte und schon ein halbes Jahr nach der Gründungsfeier die »Charterfeier« stattfinden konnte. In der Vorbereitungszeit hatten die 22 Lions erste Projekte gestartet: die Unterstützung talentierter Musikschüler und Hilfe für den Verein »Aufschrei«, der sich gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Erwachsenen wendet. Diesen ersten »Activities« sollten noch viele weitere folgen.

Es dauerte auch nicht lange, bis die Oberkircher in der überregionalen Hierarchie des Distrikts mitmischten. Der prominenteste Oberkircher Lion ist Hans-Georg Wasmuth. Der Realschullehrer begann seine Karriere im heimischen Club als Sekretär im Gründungsvorstand, war im Jahr 2003 Präsident der Schauenburger, stieg zum Zonenchairman auf und wurde 2006 Governor des Distrikts Südwest 111, damit Herr über mehr als 100 Clubs zwischen Mannheim und Konstanz.

 

Informationen zum Bild:
»Die Löwen sind flügge geworden« betitelte die Acher-Rench-Zeitung im November 1999 das Photo des Gründungsvorstands der Oberkircher Lions mit (von links nach rechts): Mansour Khounani, Ulrich von Schauenburg, Hans-Georg Wasmuth, Gründungspräsident Johannes Huber, Tadeusz Turek, Klaus A. Sturn und Rainer Stier.
Text: Rainer Braxmaier
Bild: Rüdiger Knie/Archiv Acher-Rench-Zeitung