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Interview mit Dirigent Marvin Stutz vom Landespolizeiorchester Baden-Württemberg

  • 19.01.2023

Das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg gastiert auf Einladung des Lions Clubs Oberkirch-Schauenburg in der Großen Kreisstadt. Der Konzertabend am 28. Januar verbindet musikalischen Hochgenuss mit einem guten Zweck. Karten gibt es leider keine mehr. Der Abend ist bereits zwei Wochen vor dem Konzert restlos ausverkauft.

 

Das Landespolizeiorchester steht seit vielen Jahrzehnten schon für hohes musikalisches Niveau und eine große stilistische Vielseitigkeit. Egal ob die Musik den Zuhörern aus Konzertsaal, Oper, Musical oder Film bekannt ist, die Profimusikerinnen und -musiker aus Stuttgart unter der Leitung von Marvin Stutz wissen auf jedem musikalischen Parkett zu überzeugen. Marvin Stutz hat im Gespräch mit Lions-Freund Ulrich Reich verraten, worauf sich die Konzertbesucher freuen dürfen. Mit dem Erlös des Benefizkonzerts wird das Integrationsprojekt „Team4Winners“ unterstützt. Das Projekt fördert über den Sport die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. 

 

Ulrich Reich: Hallo Herr Stutz, nur noch wenige Wochen und dann gastiert das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg unter Ihrer Leitung auf Einladung des Lions Clubs in Oberkirch. Gibt es eine besondere Verbindung des Landespolizeiorchesters oder Ihnen zu Oberkirch und der Ortenau?

 

Marvin Stutz: Obwohl ich gebürtiger Schwabe bin, wohne ich seit 2012 in Karlsruhe und bin daher zumindest ein Stück weit auch Badener und damit natürlich auch der Ortenau verbunden. Außerdem ist das Orchester seit einigen Jahren regelmäßiger Gast in Offenburg und hat unter anderem auch schon mit der bekannten und dort ansässigen Band „PianoVocal“ zusammen Konzerte gespielt.

 

U.R.: 39 Musikerinnen und Musiker tragen die Uniform der Landespolizei. Hand aufs Herz: Wann saßen diese zum letzten Mal im Streifenwagen?

 

MS: Zum Glück noch nie. (Lacht) Als studierte Profimusiker sind die meisten meiner Kolleginnen, Kollegen und ich „nur“ Angestellte der Polizei und dadurch auch nur für Musik und nicht den Vollzugsdienst tätig. Tatsächlich gibt es noch eine Hand voll Kollegen, die nach Ihrem Instrumentalstudium zum Dienstantritt eine verkürzte Polizeiausbildung machen mussten. Aber auch das gehört zum Glück schon seit vielen Jahren der Vergangenheit an

 

U.R.: Das Landespolizeiorchester ist das einzige Berufsblasorchester in der Trägerschaft des Landes. Verstehen sich auch als die musikalische Visitenkarte Baden-Württembergs?

 

MS: Selbstverständlich! Insbesondere deshalb, da wir keinen festen Konzertort, wie die meisten Opern- und Sinfonieorchester, haben, sondern in allen Ecken des Landes spielen. Somit tragen wir die Musik eben auch in Regionen, die sonst keinen direkten Zugang zu professionellen Orchestern haben.

 

U.R.: Bei welchen Anlässen spielen eigentlich die Musikerinnen und Musiker?

 

MS: Unsere Auftritte bestehen etwa zur Hälfte aus öffentlichen Gala- beziehungsweise Benefizkonzerten des Gesamtorchesters. Darüber hinaus haben wir noch zehn kleinere Kammermusikformationen von Holzbläsertrio bis zum großen Blechbläserensemble, die die andere Hälfte der Auftritte übernehmen und dabei meist bei polizeiinternen Veranstaltungen, wie Vereidigungen, Verabschiedungen et cetera auftreten.

 

U.R.: Der Abend in der Erwin-Braun-Halle steht ja unter dem Motto „Guter Klang für guten Zweck“. Stellt sich das Landespolizeiorchester sonst auch gerne in den Dienst der guten Sache? 

 

MS: Ja, wir stellen uns mit zahlreichen Benefizkonzerten - bis zu 40 im Jahr - gerne in den Dienst der guten Sache – besser noch der guten Sachen. Die Projekte, für die wir spielen dürfen, sind zahlreich und gehen von Integrationsprojekten, Inklusionsprojekten über Kinderkrebshilfe, Unterstützung von verschiedenen Hospizfördervereinen bis hin zur Opferhilfe des Weißen Rings. Sie sehen, es gibt vieles, was im „Ländle“ Unterstützens wert ist.

 

U.R.: Worauf dürfen sich die Besucher des Benefizkonzerts an dem Abend freuen? 

 

MS: Auf dem Programm stehen unter Anderem bekannte sinfonische Transkriptionen, wie beispielsweise das „Capriccio Italien“ von Peter Tschaikowsky oder Werke aus dem Jazz-Genre, die speziell für unser Orchester von Komponisten aus dem „Ländle“ geschrieben wurden. Und natürlich auch einige bekannte Stücke, die auch in einem typischen Wiener-Neujahrskonzert erklingen könnten, wie zum Beispiel den bekannten „Donauwalzer“… Alles in allem zeigen wir also die gesamte Bandbreite an Stilrichtungen und genau das macht uns als professionelles Blasorchester auch so einzigartig.

 

U.R.: Vielen Dank für das Gespräch!

 

 

Hintergrund

Das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg unter der Leitung von Marvin Stutz gastiert am Samstag, 28. Januar, in der Oberkircher Erwin-Braun-Halle, Querstraße 10. Beginn des Benefizkonzerts ist um 20:00 Uhr. Karten für den Abend gibt es leider keine mehr.
Bild: Landespolizeiorchester Baden-Württemberg



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